The Work auf die Corona Krise

„The Work“ ist eine sehr einfache Fragemethode, mit der man stressige Gedanken
überprüfen kann. Ich zeige Ihnen hier an meinem Beispiel, wie es funktioniert.
Zuerst überlege ich, was mich an der Corona-Krise stresst. Ich merke, dass es für
mich v.a. der Gedanke ist „Es passiert gerade etwas Schlimmes in der Welt.“
Das will ich einmal überprüfen. Also stelle ich mir die erste Frage von „the
Work“:
1.Ist das wahr?
Ist es wahr, dass gerade etwas Schlimmes in der Welt passiert? Ja, ich denke schon.
Tausende Menschen sterben, ersticken auf schreckliche Art. Grundlegendste Menschenrechte werden außer Kraft gesetzt. Leute bespitzeln und verraten sich gegenseitig. Millionen verlieren ihre
Existenzgrundlage. Ja, es passiert gerade etwas Schreckliches in der Welt.
Ich stelle mir also die zweite Frage:
2. Kann ich mit absoluter Sicherheit wissen, dass es wahr ist?
Ich gehe tief in mich. Ich frage mich: kann ich ganz sicher wissen, dass es für die
Welt besser wäre, wenn es kein Corona-Virus gäbe? Ich merke, dass meine Antwort „Nein“ lautet. Ich kann nicht wissen, ob nicht vielleicht etwas Wundervolles daraus entsteht. Ob es so nicht doch
das beste ist. Ich kann nicht in die Zukunft schauen und ich kann nicht alle Zusammenhänge sehen.
Ich stelle mir die dritte Frage:
3. Wie gehts mir, wenn ich das glaube?
Wenn ich glaube, dass gerade etwas Schreckliches in der Welt
geschieht?
Mein Magen zieht sich zusammen. Ich habe Angst. Meine Gedanken kreisen ständig. Ich
schwanke zwischen Verschwörungstheorien und der Angst alles auf die viel zu leichte Schulter zu nehmen hin und her. Ich denke:
Wir werden alle eingesperrt. Unsere grundlegenden Menschenrechte werden mit Füßen
getreten. Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Menschen, die ich liebe könnten sterben. Ich könnte mich falsch verhalten. Ich fühle mich eingesperrt. Fühle Wut darüber. Fühle Angst, wo das alles
hinführen soll. Sehe vor mir Bilder von Hitler und den Zuständen im zweiten Weltkrieg. Ich stelle mir vor, wie wir genau darauf zuschlittern. Und keiner will es sehen. Ich fühle mich machtlos.
Ausgeliefert. Befürchte, dass der schöne Teil meines Lebens vorbei ist und alles nie mehr so wird, wie es zuvor war. Ich sehe, wie die Regierung Menschen unterdrückt, einsperrt, zwangsimpft. Ich
sehe, wie die Wirtschaft zusammen bricht. Wir unser schönes Haus verlieren. Ich sehe, wie sich die Gesellschaft als Folge davon radikalisiert. Und dann frage ich mich wieder, ob das alles völlige
Hirngespinste sind und ich noch viel mehr auf genug Abstand schauen sollte. Ich sehe, wie meine Eltern an dem Virus sterben. Das ganze bringt Stress in mein Leben, macht es düsterer, dunkler. Die
Sonne versteckt sich. Ich mache mir Sorgen, in welcher Welt meine Kinder aufwachsen werden. Schlimmstenfalls bricht alles zusammen. Ich merke, dass ich mich an diese Gedanken klammere, weil ich
unbewusst denke, damit das schlimmste verhindern zu können. Kein Mitläufer zu sein. Ein Teil von mir, der sich für schlau und anderen überlegen hält möchte glauben, dass er Bescheid weiß und
alles durchschaut, nämlich dass alles schlimm ist. Ich habe Angst, dass, wenn ich den Gedanken loslasse, ich nicht mitkrieg, wenn alles in eine völlig falsche Richtung steuert. Ich fühle mich,
als müsste ich wachsam sein. Ich werde arogant anderen gegenüber. Halte mich für schlauer, überlegen. Die Liebe zu den Menschen verschwindet. Ich sehe überall Idioten oder Kriminelle. Ich bin in
der Angelegenheit des Universums. Die Lage im Außen kann ich nicht beeinflussen. Sie ist nicht meine Baustelle. Ich übernehme nicht die Verantwortung für mich und meine Gedanken sondern pfusche
irgendwo anders herum. Der Gedanke nimmt mir glückliche Zeit mit meiner Familie weg. Ohne Arbeit, ohne Zeidruck. Genau das, wonach ich mich sonst immer sehne. Ich erlaube mir nicht, die Zeit in
vollen Zügen zu genießen. Jede Sekunde meines Lebens auszukosten. Der Gedanke nimmt mir viel Energie weg, die ich sonst in mein Leben stecken könnte. Im Außen verändert mein Festhalten gar nichts
zum Positiven. Ich will nicht zulassen, dass ich nicht das Leben und die Politik lenken kann oder muss. Ich will mich nicht hineinfallen lassen ins Leben und einfach zulassen, was passiert. Ich
versuche Widerstand zu leisten, statt mich treiben zu lassen. Das fühlt sich eng und schmerzhaft an. Es macht mich unfrei, zum Opfer. Ich bin ausgeliefert. Jetzt nehme ich mir wirklich Zeit, das
alles zu fühlen.
Anschließend gehe ich zur letzten der vier Fragen:
4. Wer bin ich ohne den Gedanken?
Ich stelle mir vor, jemand hätte den Gedanken aus meinem Kopf gelöscht. Ich währe
nicht mehr fähig, zu denken, dass gerade etwas Schlimmes in der Welt passiert. Wer wäre ich dann?
Eine Frau, die im Bett liegt und ihre Tochter stillt. Das Bett ist weich und trägt
mich. Meine Tochter duftet ihren ganz besonderen Kleinkindduft. Ich höre unten meinen Mann und meinen Sohn spielen. Ich freue mich auf einen wunderschönen Tag. Ohne Termine. Ohne Zeitdruck. Ohne
Entscheiden zu müssen, was ich heute machen will. Ich bleibe einfach zu Hause mit den Menschen, die ich am meisten Liebe. Ich erkenne, dass das Leben mit genau die Pause schenkt, die ich mir
sonst so oft wünsche. Ich gehe und nehme jeden Tag mit meiner Familie als Geschenk. Ich genieße das schöne Wetter. Ich mache einfach einen Handgriff nach dem anderen. Ich kümmere mich nur um das,
was gerade ansteht. Ich bin liebevoll den anderen Menschen und mir selbst gegenüber. Ich sehe, wie wundervoll mein Leben ist.
Zuletzt schaue ich, ob ich meinen ursprünglichen Gedanken „es passiert gerade etwas
Schlimmes in der Welt“ umkehren kann und ob diese Umkehrungen für mich ebenso wahr sind:
Umkehrungen:
1. Es passiert gar nichts Schlimmes in der Welt.
Ja, ich bin zu Hause. Mir war noch keine Sekunde langweilig. Ich hab keinen Zeitdruck. Wir sind
gesund. Ich hab meinen Mann und meine Kinder. Nichts von all dem was ich mir ausmale ist Realität. Und wenn es mal soweit kommen würde könnte ich drauf worken. Und ob in der Welt etwas Schlimmes
passiert, kann ich gar nicht beurteilen. Ich weiß einfach nicht, was wahr ist und was nicht. Was von den Medien übertrieben wird und was nicht. Deshalb genügt es, dass ich erkenne: in meiner Welt
geschieht gerade nichts Schlimmes.
2. Es passiert etwas Schlimmes in mir.
Alles, was ich der Welt vorwerfe, passiert in Wirklichkeit in mir: ich habe schon oft Zahlen und
Fakten zu meinen Gunsten verdreht. Ich habe es mit der Wahrheit nicht ganz genau genommen, um etwas durchzusetzen, was mir wichtig war. Ich habe die Rechte und die Würde von anderen Menschen (und
auch von mir selbst) schon oft mit Füßen getreten. Ich habe mich selbst schon oft eingesperrt im Käfig meiner Gedanken. Ich erteile meiner völligen inneren Freiheit, dem Frieden und der Liebe in
mir andauernd eine Ausgangssperre. Danke Coronavirus, dass du mir das spiegelst!
2. Es passiert gerade etwas Wundervolles in der Welt.
Ich freue mich so sehr darüber, dass ich meinem Sohn so nahe sein kann, der jetzt auf einmal wieder
ganz viel Zeit mit mir verbringt. Ich bin erfüllt mit Dankbarkeit, dass ich nocheinmal so eine intensive Zeit mit ihm haben darf. Ich sehe, wie nah er und seine Schwester sich kommen. Es gibt
jetzt keine anderen Kinder für ihn. Sie konzentrieren sich ganz aufeinander und haben total viel Spaß.
Mein Mann ist immer bei uns. Wir haben soviel Zeit als Familie wie sonst nie.
Wir haben einen Whirlpool aufgebaut und jeder Tag fühlt sich fast wie Urlaub an.
Ich habe gar keinen Zeitdruck. Stehen auf wann wir wollen. Haben keine Hektik. Es ist
wundervoll.
Ich muss kaum arbeiten.
Ich muss mich mit niemandem treffen, nicht überlegen, was wir heute unternehmen, mich um niemanden
kümmern. Das macht so viel Platz in meinem Kopf. Setzt soviel Energie frei.
Alle Menschen haben Zeit für sich, für ihre Familien. Sie können endlich zur Ruhe kommen. Sie können
aussteigen aus dem ewigen Konsum-Kreislauf. Sie können erforschen, was ihnen wirklich wichtig ist im Leben; darüber nachdenken, wer oder was sie eigentlich sind. Sie bekommen die Gelegenheit,
sich ihren Ängsten zu stellen. Sie können das Leben einfach geschehen lassen, sich ihm hingeben, ohne zu planen. Das ist im Moment eh nicht möglich. Die ganze Menschheit kann erkennen, dass Leben
im Hier und Jetzt auch ganz ohne dauernde Pläne, Arbeit und Anstrengung funktioniert. Man muss nicht wissen, was morgen ist, um heute glücklich zu sein. Außerdem erholt sich die Umwelt. Alles,
was die Klimaschützer nicht geschafft haben, wird jetzt schlagartig erreicht. Die Erde erholt sich.
So jetzt ist meine Work zu Ende. Ich lade Sie ein, es selbst einmal zu probieren. Wenn Sie Hilfe
brauchen, sind wir jederzeit für Sie da. Eine weiter Work findest du hier.
Eure Monika Bernbacher
Unsere Arbeit ist unsere Leidenschaft und ein positiver Antrieb für jeden neuen Tag. Sie bringt uns dazu, Herausforderung als Chance zu verstehen und neue Ziele zu erreichen.

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